Unser Ziel
Die 48 Partnerunternehmen verfolgen gemeinsam mit den Verbändepartnern DVGW und VKU das Ziel, den klimaneutralen Energieträger Wasserstoff über die bestehenden Gasverteilnetze für alle nutzbar zu machen.
Um den Einsatz klimaneutraler Gase in allen Sektoren und damit einhergehend die Erreichung der Klimaziele zu ermöglichen, muss bereits heute die Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität initiiert werden. Auf diese Weise kann die regionale Wertschöpfung im Industrieland Deutschland langfristig gesichert werden.
Unsere Commitments
Die an dem Projekt H2vorOrt beteiligten Partnerunternehmen und der DVGW sowie der VKU bekennen sich zu ihrer Verantwortung für die Erreichung der Klimaziele. Sie wollen daher so schnell wie möglich ihre Anstrengungen weiter forcieren, um den Transformationsprozess der Gasverteilnetze so zügig wie möglich voranzubringen. Gemeinschaftlich haben sie daher auch eine Handlungsagenda von acht Punkten formuliert:
Die Projektpartner bekennen sich als Infrastrukturbetreiber vor Ort zu regionaler Wertschöpfung und möchten diese dauerhaft ermöglichen und nachhaltig stärken.
Die Projektpartner werden sich ab sofort verstärkt auf den Einbau von H2-ready Komponenten fokussieren. Sie beabsichtigen, ab sofort bei Vorliegen der entsprechenden Zertifizierungen und konform mit ihren Planungen nur noch Gasnetzkomponenten zu verbauen, die H2-ready sind. Auf diese Weise erfolgt eine kontinuierliche Ertüchtigung des gesamten Gasverteilnetzes in Deutschland.
Die Projektpartner schaffen über den DVGW die technischen Voraussetzungen für die notwendige Infrastrukturtransformation. Dazu hat der DVGW bereits wesentliche Schlüsselfragen der Genehmigung, Errichtung, Prüfung, Inbetriebnahme und des Betriebs von Gasverteilnetzen und Geräten im Kontext Wasserstoff beantwortet. Dies ermöglicht den Start der Planungen und erste Pilotprojekte vor Ort. Zeitgleich wird die umfassende Überarbeitung des gesamten gasfachlichen Regelwerkes in Angriff genommen. Das künftige Regelwerk soll zum einen eine Zielgröße von etwa 20 Volumenprozent Wasserstoffeinspeisung (Beimischung) anpeilen. Damit bald auch ein zukunftsweisendes System technischer Regeln für die gesamte Wasserstoff-Prozesskette zur Verfügung steht, soll zum anderen das bestehende Regelwerk um ein neues Regelwerk für 100 Prozent Wasserstoff ergänzt werden. Um diesen Prozess zügig abzuschließen, stellt der DVGW Ressourcen für die Beschleunigung und Intensivierung der Regelsetzung sicher.
Um bundesweit die Energiewende in Bezug auf die technische Transformation der Gasnetze zu Wasserstoff und klimaneutralen Gasen bestmöglich zu unterstützen, wird es erforderlich sein, eine regionale Wasserstoffzielnetzplanung durchzuführen, die konkrete regionale Angebots- und Bedarfsstrukturen erfasst.
Im DVGW wird dafür eine Plattform geschaffen, um die Einzelplanungen der VNBs zu einem Gasnetzgebiets-Transformationsplan (GTP) zu verdichten. Er betrachtet die H2-Readiness, darauf aufbauende technische Umstellungen einzelner Netzabschnitte sowie weitere Konzepte zur Erreichung der Klimaneutralität. Er ist ein strukturierter und institutionalisierter Prozess zur Entwicklung eines abgestimmten und netzebenenübergreifenden Plans, der als Richtschnur/Unterstützung bei der technischen Umsetzung dient und als Input in den NEP einfließt.
Dieser „GTP“ entwickelt den bisher statischen Planungsaustausch zwischen VNBs und FNBs weiter und initiiert einen aktiven Dialog zwischen VNBs und FNBs. Er führt durch einen bidirektionalen Abgleich der Planungen (GTP und NEP) zu einem ganzheitlichen Netzbild für Wasserstoff. In diesen Prozess werden die verschiedenen Anwendergruppen aktiv mit eingebunden.
Die Projektpartner bekennen sich dazu, bis 2025 bezüglich der Herstellung der H2-Readiness Planungen vorzunehmen. Dies geschieht im kontinuierlichen Austausch mit den vor- und nachgelagerten Netzbetreibern und wichtigen Anwendergruppen und berücksichtigt die anvisierte langfristige klimaneutrale Versorgung. Sie fließen in den Gasnetzgebiets-Transformationsplan (GTP) ein.
Die Projektpartner beabsichtigen, bis 2030 erste mit Wasserstoff betriebene regionale Pilotanwendungen in Verteilnetzen umgesetzt zu haben.
Die Projektpartner werden bis 2040 die Energiewende und die THG-Reduktion unter Berücksichtigung der nationalen Dekarbonisierungsziele in ihren Netzabschnitten signifikant voranbringen, indem sie die von ihnen betriebenen Netzabschnitte für die Verteilung von 100 Prozent H2 ertüchtigen oder für definierte Netzabschnitte einen detaillierten regionalen Plan zu deren Dekarbonisierung bis 2045 mit auch anderen klimaneutralen Gasen vorlegen. Alternativ kann im Zuge einer integrierten Energiewendeplanung vor Ort eine lokale Dekarbonisierung auch über andere Energieträger erfolgen.
Die Projektpartner werden ab 2045 die Verteilung von sämtlichen klimaneutralen Gasen im Verteilnetz dauerhaft sicherstellen.
Unsere Strategie für Deutschland
Die deutschen Gasverteilnetze versorgen mit einer Gesamtlänge von über 550.000 Kilometern nicht nur 19 Millionen Haushalte sondern zugleich auch 1,8 Millionen Unternehmen zuverlässig mit Energie. Sie bilden damit das Rückgrat unserer Energieversorgung und unserer industriellen Wertschöpfung.
Damit Deutschland klimeneutral werden und zugleich Industrieland bleiben kann, ist es zwingend erforderlich, die Gasinfrastruktur für den Transport und die Verteilung von klimaneutralen Gasen zu ertüchtigen. Die Partnerunternehmen in H2vorOrt treiben diesen Prozess federführend voran.
Der Weg in die Kilmaneutralität vor Ort
Exemplarischer Transformationspfad eines fiktiven, sektionierten Gasverteilnetzgebiets
Eine erfolgreiche Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität erfordert eine klare Strategie. Deshalb haben die Partnerunternehmen bereits mit der Entwicklung eines deutschlandweit standardisierten Gasnetzgebietstransformationsplans (kurz: GTP) begonnen. Damit werden die technisch-organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, um bis spätestens 2040 die Gasverteilnetzinfrastruktur flächendeckend auf die Klimaneutralität auszurichten.
Unsere Strategie für Europa
H2vorOrt repräsentiert Deutschland im Europaprojekt Ready4H2, welches eine Transformation der europäischen Gasverteilnetze hin zu Wasserstoff vorantreibt. Nähere Infos zum Projekt und der Studie finden Sie auf der offiziellen Projekt-Webseite Ready4H2.